400 Jahre Reeperbahn

400 Jahre Reeperbahn

Die Reeperbahn, heute weltbekannt als pulsierende Vergnügungs- und Kulturmeile, blickt auf eine rund 400-jährige Geschichte zurück. Ihren Ursprung hat sie jedoch weit entfernt von Neonlichtern, Theatern und Musikclubs: Sie entstand im 17. Jahrhundert als unscheinbarer, aber lebenswichtiger Handwerksort. Der Name „Reeperbahn“ leitet sich vom alten Handwerk der Reepschläger ab – eben jener Handwerker, die lange Hanfseile für Schifffahrt und Hafenfertigung herstellten. Diese Seile konnten oft mehrere Hundert Meter lang sein und benötigten gerade, freie „Bahnen“. So wurde der damalige Weg außerhalb der Stadtbefestigung zur idealen Produktionsstrecke und erhielt seinen Namen.

Mit dem Wachstum Hamburgs und dem zunehmenden Seeverkehr nahm auch die Bedeutung des Viertels zu. Während die Reepschläger weiterhin arbeiteten, siedelten sich nach und nach Wirtshäuser, Herbergen und kleinere Läden an. Seeleute, Händler und Reisende suchten Unterkunft und Unterhaltung, wodurch sich eine lebhafte, oft raue Atmosphäre entwickelte. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Gegend für ihre Mischung aus Arbeiterleben, Hafenflair und Vergnügungsbetrieben bekannt.

Um 1900 begann dann der Wandel, der die Reeperbahn zu dem machte, was sie heute ist. Mit dem Bau des Spielbudenplatzes entwickelte sich ein Zentrum für Varietés, Theater und später für Kinos. Hier traten Artistinnen, Sänger, Clowns und Gaukler auf – ein Ort, an dem High Society und Hafenarbeiter nebeneinander im Publikum saßen. Auch das Rotlichtgewerbe wuchs, teils geduldet, teils bekämpft, aber stets eng verwoben mit dem sozialen Gefüge des Viertels.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, der auch St. Pauli schwer traf, erlebte die Reeperbahn einen neuen Aufschwung. In den 1960er Jahren wurde sie zur Kultstätte der Popgeschichte: Die Beatles sammelten auf St. Pauli ihre ersten Live-Erfahrungen und prägten den Ruf des Viertels als internationales Musikzentrum. Bars, Clubs und Diskotheken schossen aus dem Boden, und der Kiez wurde zu einem Symbol urbaner Freiheit – manchmal wild, manchmal gefährlich, aber immer einzigartig.

Heute ist die Reeperbahn ein Ort der Gegensätze: Touristenmagnet und Kulturzentrum, Amüsiermeile und historischer Boden, Partyzone und Wohnquartier. Trotz aller Wandlungen hat sie ihren unverwechselbaren Charakter bewahrt. 400 Jahre nach ihrer Entstehung zeugt die Reeperbahn noch immer von der Geschichte Hamburgs – von Arbeit und Aufbruch, von Kunst und Kommerz, von Vielfalt und stetigem Wandel.

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Besuchen Sie mit den Machern des "Museums ohne Mauern" seltene Fundstücke aus der Geschichte der Reeperbahn, verteilt im Stadtteil. Sankt Pauli zum Anfassen.

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